6 einfache Passwort-Tricks

Passwörter zu erstellen, die schwer zu knacken sind, sich von Site zu Site unterscheiden und dennoch einfach zu merken sind, ist einfacher als viele denken. Wir zeigen 6 einfache Tricks, mit denen genau dies möglich ist.

1. Ersetzen Sie die Buchstaben mit Hilfe des Alphabets

Diesen Trick soll schon Gaius Julius Caesar verwendet haben, um Botschaften an seine Feldherren sicher zu übermitteln. Er verschob die Buchstaben im Alphabet um jeweils einen Buchstaben, aus einem A wurde also ein B. Aus der Katze wird dann Lbuaf, aus der Banane Cbobof.

Zugegeben: Dieser Verschlüsselungsalgorithmus ist nicht gerade komplex und lässt sich auch schnell knacken, allerdings auch nur, wenn man eine gewisse Textmenge entsprechend chiffriert. Ein Passwort ist aber in der Regel kurz und kann mit Sonderzeichen und Zahlen angereichert werden.

Wichtig bei der Methode: Falls man sich die Passwörter doch aufschreiben will, sollte man dies immer unverschlüsselt tun und sich den verwendeten Schlüssel merken, also «Banane#1» statt «Cbobof#1» notieren. Entdeckt ein Hacker nämlich die Passwort-Notiz «Banane#1», wird er die Zeichenkombination so eingeben und nicht darauf kommen, dass er zuvor einen Schlüssel verwenden muss.

Sehen Hacker aber kryptische Passwörter wie «Cbobof#1» und «Lbuaf?3» könnten sie auf die Idee kommen, dass ein Schlüssel verwendet wird und diesen eventuell dann auch entziffern.

2. Ersetzen Sie die Buchstaben mit Hilfe der Tastatur

Die Überlegungen sind hier im Grunde genommen dieselben wie im voran gegangenen Punkt. Nur dass die Verschlüsselungsmethode für Tastatur-gewohnte Zeitgenossen noch einfacher ist. Denn wir ersetzen die Buchstaben im Passwort mit jenem Schriftzeichen, das auf der Tastatur benachbart ist. Aus «a» wird also «s», respektive aus der Katze «Lszur». Noch praktischer, bei dieser Methode werden sogar die Zahlen und Sonderzeichen ersetzt.

3. Verwenden Sie Ohrwürmer

Eine uralte Methode, um geheime Botschaften zu verschicken, verwendet zwei Ausgaben desselben Buchs. Um ein Wort zu übermitteln, wird die Seite und Position ermittelt, wo das entsprechende Wort vorkommt. Danach werden diese Koordinaten verschickt und der Empfänger kann das Wort in seiner Ausgabe des Buchs nachschlagen.

Ganz ähnlich funktioniert die Methode mit den Ohrwürmern. Statt eines Buchs verwendet man einfach einen kurzen Text, den man eh schon auswendig weiss. Es kann sich also um eine Zeile aus einem Lied handeln oder aus einen Vers aus einem Gedicht.

Läuft einem also beispielsweise der Refrain des Polo-Hofer-Klassikers «Bin I Gopfriedstutz en Kiosk» nach, kann man sich als Passwort, die Kombination «5-3» merken und von mir aus auch notieren, was sich dann zu «Kiosk-Gopfriedstutz» erweitert.

Da niemand erraten kann, welches Lied einem gerade im Kopf herumschwirrt und welche Passage haften geblieben ist, kann auch niemand darauf kommen, welches Passwort sich daraus ergibt.

Kombiniert man dies mit einer der bereits erwähnten Chiffrier-Methoden, wird das ganze geradezu unknackbar.

 

4. Buchstabiertafeln

Warum soll man sich Wortkombinationen merken, wenn man sich das Passwort aus dem Namen der Site, für welche die Losung gelten soll, ableiten kann? Was es für diesen Trick benötigt, ist eine Buchstabiertafel. Dabei kann man eine gängige Tafel verwenden wie «Anna, Berta, Cäsar, Daniel» oder jene der ITU «Alfa, Beta, Charlie, Delta». Noch besser ist natürlich, wenn man sich seine eigene zusammenstellt wie etwa «Aarau, Bern, Chur, Delsberg».

Sodann bestimmt man für sich, welche Buchstaben aus dem Webseitennamen jeweils in Wörter umgesetzt werden sollen, beispielsweise den ersten und den zweiten Buchstaben. Muss man ein Passwort für den fiktiven Finanzdienstleister «bank.ch» erstellen, verwendet man einfach «bertaanna». Haut man noch ein Trennzeichen dazwischen, etwa einen Bindestrich, so hat man gleich auch noch das oft geforderte Sonderzeichen sauber untergebracht.

Auch diese Methode lässt sich mit den simplen Chiffrierverfahren kombinieren. Das Passwort für die Bank wird dann zum praktisch unknackbaren «nrts-smms».

 

5. Minimalistische Variation mit dem Site-Namen

Nun wird es wohl den einen oder anderen geben, dem die bereits erwähnten Methoden zu aufwändig sind. Um doch nicht in die Falle zu tappen, für jeden Dienst dasselbe Passwort zu verwenden, könnte die Universallosung zumindest mit dem Namen der entsprechenden Site kombiniert werden.
Für unser Finanzinstitut hängt man somit «–bank» an, für die sozialen Medien «-twitter», «-facebook» oder «-linkedin». Tippfaule können diese Zusätze auf die ersten vier Buchstaben reduzieren, also «-twit», «-face» oder «-link».

 

6. Einfacher Trick um zeitliche Beschränkungen zu umgehen

Immer öfter müssen für bestimmte Dienste in bestimmten Zeitabständen die Passwörter geändert werden. Doch auch dieses anwenderseitige Übel lässt sich einfach umgehen, indem man etwa den «Gültigkeitszeitraum» des Passworts mit reinpackt. Aus «Birne+48» wird dann einfach «Birne+48-q1-15». Verschiebt man dann alle Zeichen auf der Tastatur um eine Position ergibt sich somit «Notmr“59<w2<26». Und schon hat man sich ein einfach zu memorisierendes, zeitlich beschränktes und schwierig zu knackendes Passwort erstellt.