Ladezeiten-Optimierung mit WordPress Plugins

Bedeutung der Ladezeit von Websites

Warum es wichtig ist die Ladezeit der eigenen Website möglichst gering zu halten, habe ich bereits in diesem Artikel geschildert.

So sorgt eine längere Ladezeit nachgewiesenermaßen für eine höhere Absprungrate und generell für eine schlechtere Nutzererfahrung.

Und da Google sehr viel Wert auf die Nutzererfahrung legt, wirken sich schlechte Ladezeiten mittlerweile auch auf das Ranking der eigenen Website aus.

Darüber hinaus gibt es Studien, die zeigen, dass längere Ladezeiten z.B. zu spürbar geringeren Umsätzen in Online-Shops führen.

Ganz aktuell ist die Entwicklung hin zu „Mobile First“. Das bedeutet, dass Google nach und nach den mobilen Index, also den für Smartphones, als wichtiger ansieht, als den Desktop-Index. Und gerade bei der mobilen Nutzung mit beschränkten Bandbreiten und begrenzten Datenmengen im Monat ist die Ladezeit sehr, sehr wichtig.

Es lohnt sich also definitiv die Ladezeit der eigenen Website, des eigenen Blogs oder was auch immer zu optimieren.

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Ladezeiten-Optimierung nur mit WordPress Plugins

Doch nicht jeder ist ein Informatikexperte. Viele Einsteiger wissen nicht, wie sie die Ladezeiten-Optimierung angehen sollen. Sie können einfach keine Änderungen von Hand an der .htaccess Datei vornehmen bzw. risikieren dabei Serverfehler oder andere Probleme.

Deshalb haben findige Entwickler Plugins für WordPress erstellt, die solche Optimierungen vornehmen. Es gibt viele Plugins zur Ladezeit-Optimierung für WordPress, aber natürlich sind nicht alle zu empfehlen.

Die Vorteile solcher Plugins liegen aber auf der Hand. Sie sind einfach und schnell zu installieren und idealerweise kann man die Optimierungen dann ebenfalls schnell und einfach vornehmen. Viele Plugins enthalten Empfehlungen für die Einstellungen, so dass man auch als Einsteiger gut zurechtkommt.

Ebenso hilft die oft vorhandene Community Antworten auf Fragen zu bekommen und viele Entwickler bieten auch Support an, obwohl die Plugins kostenlos sind.

Wer sich nicht mit Technik, Code und anderen Dingen beschäftigen möchte, der sollte sich die folgenden Plugins mal genauer anschauen.

Plugin-Empfehlungen

Ich habe schon eine Vielzahl an Plugins getestet und von den folgenden einen Teil aktiv im Einsatz.

Diese Plugins sind auf jeden Fall einen Blick wert und man sollte ausprobieren, wie man damit zurechtkommt. Hin und wieder gibt es Probleme mit einzelnen Themes, aber das ist eher selten.

Auf jeden Fall gibt es genug Alternativen, um die Ladezeit der eigenen WordPress-Website zu optimieren.

Ich habe die Plugins zudem auf einer Test-WordPress Website (mit dem Standard-Theme Twenty Seventeen) installiert und getestet.

Ohne irgendwelche Plugins hatte die Startseite die PageSpeed Insights Werte von 66 (mobil) und 77 (Desktop).

Ladezeiten-Optimierung nur mit WordPress Plugins

Speed Booster Pack
Ladezeiten-Optimierung nur mit WordPress Plugins

 

Das Plugin Speed Booster Pack ist ein Plugin, welches diverse Ladezeiten-Optimierung vornimmt.

So entfernt es z.B. blockierende JavaScript- und CSS-Dateien aus dem Above the Fold Bereich. Ebenso werden Scripte in den Footer verschoben, CSS asyncron geladen und CSS- und JavaScript-Dateien minimiert.

Zudem wird die Komprimierung von Bildern verkleinert, bestimmte Font-Stylesheets entfernt und unnötige WordPress-Tags aus dem Header entfernt. Und zu Kontrollzwecken wird z.B. die Anzahl der Datenbank-Zugriffe angezeigt und die Ladezeit angegeben.

Die Einstellungsmöglichkeiten sind recht übersichtlich und für den Laien, auch wenn sie auf englisch sind, einfach nachvollziehbar.

Ladezeiten-Optimierung nur mit WordPress Plugins

Testdaten:
Mit dem Plugin Speed Booster Pack stiegen die PageSpeed Insights Werte meiner Test-Website auf 88 (mobil +22) und 88 (Desktop +11)

Sehr einfach zu nutzendes und mit tollen Resultaten aufwartendes WordPress-Plugins, welches für Einsteiger optimal ist.

5/5
Bewertung des Plugins

Autoptimize
Ladezeiten-Optimierung nur mit WordPress Plugins

Das Plugin Autoptimize ist sehr beliebt. Mehr als 300.000 aktive Installationen werden im WordPress-Verzeichnis angegeben.

Das Plugin ist, wie die anderen hier vorgestellten auch, als Ergänzung zu einem Caching-Plugin gedacht und konzentriert sich vor allem auf die Zusammenfassung und Komprimierung von CSS und JavaScript.

Viele Themes bringen mehrere separate CSS-Dateien und auch verschiedene JavaScript-Dateien mit. Diese müssen einzeln geladen werden und das meist auch noch im Header. Kein Wunder, dass Google PageSpeed Insights genau darüber meckert, da es natürlich den Ladevorgang der Seite verlangsamt.

Autoptimize hilft, indem die CSS- und JavaScript-Dateien zusammengefasst und komprimiert werden. Zudem werden die Scripte auf Wunsch in den Footer verschoben. Ebenso kann das komplette HTML komprimiert und die CSS Anweisungen auch inline direkt in der Seite gespeichert werden. Abgerundet wird das Tool durch die Möglichkeit ein CDN (Content Delivery Network) zu nutzen, um einzelne Elemente noch schneller zu laden.

Die Grundeinstellung sind in 2 Ebenen vorhanden. Für den, der sich gar nicht mit Details beschäftigen will, gibt es 3 Checkboxen standardmäßig. Hier kann man die Optimierung des HTML-, JavaScript- und CSS-Codes aktivieren.

Für etwas erfahrene Nutzer kann man in diesen 3 Bereichen noch einiges mehr einstellen und anpassen.

Ladezeiten-Optimierung nur mit WordPress Plugins

Testdaten:
Mit dem Plugin Autoptimize stiegen die PageSpeed Insights Werte meiner Test-Website auf 83 (mobil +17) und 87 (Desktop +10)

Ein gutes Plugin, welches ohne viel Einstellungsaufwand gute Ergebnisse liefert.

4/5
Bewertung des Plugins

WP Performance Score Booster
Ladezeiten-Optimierung nur mit WordPress PluginsEin weiteres Performance-Plugin ist WP Performance Score Booster.

Auch dieses Plugin verspricht eine sehr einfache Konfiguration für Einsteiger. Und genau so ist es auch, da nur 3 Einstellungen vorgenommen werden können.

Damit kann man das Browser Caching aktivieren, die GZIP Komprimierung und zudem Query Strings von statischen URLs entfernen. Mehr Möglichkeiten gibt es nicht.

Ladezeiten-Optimierung nur mit WordPress Plugins

Testdaten:
Mit dem Plugin WP Performance Score Booster stiegen die PageSpeed Insights Werte meiner Test-Website auf 75 (mobil +9) und 91 (Desktop +14)

Das Plugin bietet wohl die wenigsten Optimierungsmöglichkeiten, sorgt aber für ganz gute Resultate. Insgesamt gibt es zu wenig Optimierungsmöglichkeiten und die Styles und Scripte werden überhaupt nicht optimiert. Dafür ist GZIP Kompression inklusive.

3/5
Bewertung des Plugins

Advanced Speed Increaser
Ladezeiten-Optimierung nur mit WordPress Plugins

Ebenfalls nur wenige Optionen bietet das Plugin Advanced Speed Increaser.

Gerade mal die GZIP-Kompression, Basis Browser Caching und ein HTML Minifier können aktiviert werden.

Zudem gibt es Optionen, um die Datenbank aufzuräumen und zu optimieren. Das ist eine nette Idee.

Ladezeiten-Optimierung nur mit WordPress Plugins

Testdaten:
Mit dem Plugin Advanced Speed Increaser stiegen die PageSpeed Insights Werte meiner Test-Website auf 75 (mobil +9) und 91 (Desktop +14)

GZIP Kompression und HTML Verkleinerung sind nett, aber weiterreichende Optimierungen fehlen. Datenbank-Optimierung-Funktionen sind okay, aber die nutze ich dann doch lieber von einem speziellen Datenbank-Plugin.

3/5
Bewertung des Plugins

Weitere nützliche Plugins

Diese Plugins allein sorgen also schon für Verbesserungen, aber erst zusammen mit weiteren Plugins wird das Optimum herausgeholt.

Im Zusammenspiel mit einen Caching Plugin, wie z.B. WP Super Cache, oder der deutlich einfacheren Variante Cache Enabler kann man weitere Performance Gewinne herausholen.

Ergänzt man dann noch ein Plugin, welches die GZIP Komprimierung für die gesamte Website aktiviert (falls das nicht schon von einem der genannten Plugins gemacht wird, z.B. WP Performance Score Booster), dann hat man sehr gute Ergebnisse. Hier kann ich z.B. das Plugin Check and Enable GZIP compression empfehlen.

So sorgen die Plugins Speed Booster Pack, WP Super Cache und Check and Enable GZIP compression bei meiner Test-Website zusammen dafür, dass die PageSpeed Werte auf 91 (mobil +25) und 93 (Desktop +16) gestiegen sind. Sehr gute Werte wie ich finde.

Und wenn ich dann noch das Plugin Browser Caching with .htaccess aktiviere, welches das Browser Caching der einzelnen Website-Elemente optimiert, lande ich sogar bei Werten von 96 für die mobile Ansicht und 96 für die Desktop-Ansicht. Das ist schon ziemlich perfekt.

 

> Meine Konfig: WP Fastest Cache (mit Cronjob: http://YOUR-DOMAIN.COM/?action=wpfastestcache&type=preload), Speed Booster Pack und Fast Velocity Minify

 

Ladezeiten-Optimierung nur mit WordPress Plugins

Grenzen der Ladezeitoptimierung

So gut die Optimierung mit den Plugins auch funktioniert, es gibt natürlich Grenzen.

So spielt das eigene Hosting eine nicht zu unterschätzende Rolle. Ist einfach zu wenig Leistung und zu wenig Arbeitspeicher vorhanden, bringt die beste Optimierung nicht viel.

Das genutzte Content Management System ist ebenfalls von Bedeutung. Auch wenn WordPress viele Performance-Plugins mitbringt, so wird ein Flat File CMS oft dennoch schneller sein. Je mehr Funktionen und je größer der Umfang, um so langsamer ist das CMS einfach.

Ebenso spielen Bilder eine wichtige Rolle. Wer viele eigene Fotos nutzt, kann noch so viel optimieren, die Datenmenge wird dazu führen, dass die Seite langsamer lädt, als andere Websites, die wenig oder keine Bilder nutzen.

Am Ende ist es immer ein Abwägen zwischen Funktionen und Geschwindigkeit. Welche Features benötigt man wirklich und welche können abgeschaltet werden. Es gibt Leute, die der Performance alles andere unterstellen und damit schelle, aber auch oft langweilige und nicht sehr komfortable Websites erstellen.

Ich versuche eine gute Balance zwischen Funktionen und Ladezeit zu finden.

Zudem sollte man immer mal wieder was Neues ausprobieren. Die Ladezeiten-Optimierung ist keine einmalige Sache, sonst eine fortwährende Aufgabe.

Ladezeiten-Optimierung mit Plugins funktioniert

Die vorstellten Plugins und die gezeigten Optimierungs-Beispiele beweisen, dass es funktioniert. Man muss muss nicht im Code herumwerkeln, um die Ladezeiten zu verbessern. Mit Hilfe des einen oder anderen Plugins kann man das auch erreichen.

Allerdings ist jedes WordPress-Theme anderes und es hängt auch von den anderen genutzen Plugins ab. Deshalb ist es wichtig zu testen und verschiedene Plugins und Kombinationen auszuprobieren.