Windows Netzwerk Timeout

Windows XP Internetverbindungen optimieren: TTL optimal einstellen

Ganz schön weit haben es die Pakete im Internet. Sie springen von einem zum nächsten Knotenpunkt, um das Ziel zu erreichen. Windows gewährt den Paketen aber nicht ewig Zeit. TTL (Time to Live) bestimmt, wie weit Pakete springen dürfen. Nach 32 Knotenpunkten ist Schluss. Hat das Datenpaket das Ziel nach 32 Stationen nicht erreicht, gibt Windows auf: Der Internet Explorer meldet dann: Seite nicht erreichbar.

Mehr Knotenpunkte für Windows XP

32 Knotenpunkte sind allerdings sehr knapp bemessen. Da das Internet immer größer und größer wird, kommt es nicht selten vor, dass ein Datenpaket auch mal 40 oder 50 Stationen braucht, um am anderen Ende der Welt anzukommen. Es empfiehlt sich, den TTL-Wert zu erhöhen, um den Datenpaketen mehr Zeit zum Erreichen des Ziels zu geben:

1. Rufen Sie den Befehl Start | Ausführen auf, und geben Sie den Befehl regedit ein.

2. Wechseln Sie im Registrierungseditor in den Ordner

HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Services\Tcpip\Parameters

3. Prüfen Sie, ob im rechten Fensterbereich bereits der Eintrag DefaultTTL existiert. Falls ja, klicken Sie den Wert Eintrag DefaultTTL doppelt an.

4. Sollte der Eintrag noch nicht existieren, müssen Sie ihn zuerst neu anlegen. Rufen Sie hierzu den Befehl Bearbeiten | Neu | DWORD-Wert auf, und geben Sie dem neuen Wert den Namen DefaultTTL. Klicken Sie ihn anschließend doppelt an.

5. Wählen Sie im nachfolgenden Dialogfenster zunächst die Option Dezimal.

6. Tragen Sie anschließend den neuen TTL-Wert ein. In der Praxis hat sich ein Wert von 64 oder – wenn Sie den Paketen ganz viel Zeit geben möchten – 128 als optimal erwiesen.

7. Schließen Sie das Dialogfenster und den Registrierungseditor. Damit die Änderungen wirksam werden, müssen Sie Windows neu starten. Ab sofort verwendet Windows bei Internet-Verbindungen den optimalen TTL-Wert.

 

 

WinXP: MTU, RWIN und TTL ermitteln und optimieren

oder manuell 🙂

Ermittlung der Werte MTU, RWIN, TTL unter Windows XP:

(Bei Vista und Win7 bin ich mir nicht sicher, ob alles so funktioniert, wie hier beschreiben!)

Eigentlich im Zeitalter von DSL nicht mehr sooo wichtig, aber falls du mal kein „Hilfsprogramm“ zur Optimierung deiner (un-getunten, standardmäßig konfigurierten) Netzwerk-Einstellungen parat hast und trotzdem die Werte MTU, RWIN und TTL nachsehen oder ändern möchtest um vllt. das letzte Quäntchen Speed aus deiner DSL Leitung zu pressen… xD


1. Starte die Eingabeaufforderung wie folgt:

  • entweder: Start > Programme > Zubehör > Eingabeaufforderung
  • oder: Start > Programme > Zubehör > Systemprogramme > Eingabeaufforderung
  • oder: Start > Ausführen > Eingabe „cmd“ [bestätigen]

2. Den für dein System optimalen MTU-Wert (Maximum Transmission Unit = „maximale Paketgröße“) ermitteln:

ping -f -l 1500 ZIEL

Hinweise: der 2. Buchstabe ist ein kleines „L“ wie Ludwig, kein „i“ wie „Ida“ oder die Ziffer 1! Als „ZIEL“ kannst du eine numerische IP-Adresse oder auch z.B. „www.google.de“ angeben

Solange nun die Meldung

„Paket müsste fragmentiert werden, DF-Flag ist jedoch gesetzt.“

ausgegeben wird, musst du die Paketgröße (ausgehend von 1500) verringern. Ob du das jetzt gleich in 5er-Schritten machst und dich bei „Erfolg“ langsam zum Optimalwert ran pegelst (wie ein Index) oder wirklich immer nur eins runter gehst, liegt bei dir.

Wenn die Meldung NICHT mehr kommt, hast du jedenfalls den optimalen MTU-Wert für dein System gefunden 🙂


3. Du trägst den MTU-Wert wie folgt ein:

  • über Start > Ausführen > Eingabe „regedit“ den Registrierungseditor aufrufen
  • unter „HKEYLOCALMACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Services\Tcpip\Parameters\Interfaces“ befinden sich mehrere „Ordner“, deren Namen in geschweiften Klammern stehen. Klicke sie der Reihe nach an, bis du rechts im Fenster die IP deines PC findest (meist die 1. IP-Adresse des Routers, also z.B. 192.168.0.1)
  • Hier auf den Key „MTU“ doppelt klicken und den Wert anpassen
  • Sollte der Key „MTU“ noch nicht vorhanden sein: Rechtsklick – „Neu“ – „DWORD-Wert“
  • Als Name „MTU“ eingeben (groß geschrieben)
  • Diesen Key doppelklicken, „Dezimal“ einstellen, den MTU-Wert eingeben, „OK“
  • Lasse den Reg-Editor noch offen – wir brauchen ihn gleich noch mal…

4. Berechnung des RWIN-Wertes (TCP Receive Window = „Empfangsfenstergröße“) anhand des MTU-Wertes:

  • MTU – 40 = MSS (Maximum Segment Size = „maximale Segmentgröße“)
  • MSS x 44 = RWIN

Wobei grundsätzlich gilt:

  • RWIN-Werte von 65535 – 131070 müssen durch 2 teilbar sein
  • RWIN-Werte von 131071 – 262140 müssen durch 4 teilbar sein
  • RWIN-Werte von 161141 – 524280 müssen durch 8 teilbar sein
  • RWIN-Werte von 524281 – 1048560 müssen durch 16 teilbar sein
  • RWIN-Werte von 1048561 – 2097120 müssen durch 32 teilbar sein

5. Du trägst den gerade errechneten RWIN-Wert wie folgt ein:

  • Im gleichen „Ordner“, in dem du gerade den MTU-Wert eingestellt hast, sollte sich ein Key namens „TcpWindowSize“ befinden
  • Mit Doppelklick aufrufen und den errechneten RWIN-Wert eintragen
  • Sollte der Key noch nicht vorhanden sein: Rechtsklick – „Neu“ – „DWORD-Wert“
  • Als Name „TcpWindowSize“ eingeben (Schreibweise beachten!)
  • Diesen Key doppelklicken, „Dezimal“ einstellen, RWIN-Wert eingeben, „OK“
  • Lasse den Reg-Editor noch offen – wir brauchen ihn gleich noch mal…

6. TTL-Wert eintragen:

  • nochmal im gleichen Ordner sollte sich ein Key namens „DefaultTTL“ befinden
  • Mit Doppelklick aufrufen und den TTL-Wert (64 oder 128 – siehe unten!) eintragen
  • Sollte der Key noch nicht vorhanden sein: Rechtsklick – „Neu“ – „DWORD-Wert“
  • Als Name „DefaultTTL“ eingeben (Schreibweise beachten!)
  • Diesen Key doppelklicken, „Dezimal“ einstellen, TTL-Wert eingeben, „OK“
  • Nun kannst du den Reg-Editor schließen.

In der Praxis hat sich ein Wert von 64 oder wenn du den Daten-Paketen ganz viel Zeit geben möchtest 128 als optimal erwiesen.


7. Die geänderten Einstellungen werden erst nach einem Win-Neustart wirksam – daher: PC neu starten – fertig! 🙂