WLAN-Diagnose und Netzwerkgeschwindigkeit Durchsatz messen

Wer sein Heimnetz optimieren will, sollte es erst gründlich durchleuchten: So messen Sie Ihr WLAN-Tempo, finden den besten Funkkanal und erstellen eine WLAN-Karte.

Als echter WLAN-Profi kommt man um zuverlässige Wartungs-Tools kaum herum. In diesem Artikel stellen wir Ihnen daher die fünf nützlichsten Helfer für das Einrichten und Analysieren Ihres Heimnetzes vor.

InSSIDer – Optimalen WLAN-Kanal finden

Für WLANs stehen nur begrenzt Funkfrequenzen zur Verfügung. Wenn Sie in einer dicht besiedelten Gegend wohnen, muss sich Ihr WLAN-Router das Frequenzband mit denen der Nachbarn teilen. Das kann zu Geschwindigkeitseinbußen und im schlimmsten Fall zu Verbindungsabbrüchen führen. Daher sollten Sie nachschauen, auf welchen Frequenzen beziehungsweise Kanälen die umliegenden WLANs funken und in Ihrem Router einen anderen Kanal wählen. Bei der Analyse hilft die Freeware Inssider .

Direkt nach dem Start zeigt sie in einer Liste alle WLANs an, die sich in Reichweite Ihres Rechners befinden. Sie sehen hier auch drahtlose Netze, die die Windows-WLAN-Anzeige wegen zu schlechtem Empfang ausblendet. In der Spalte „SSID“ steht der Name des Funknetzes, unter „Channel“ der genutzte Kanal. Der Spalte „RSSI“ können Sie entnehmen, wie hoch die empfangene Signalstärke ist. Je niedriger, desto geringer ist der Einfluss auf Ihr WLAN. Beachten Sie, dass die Werte negativ, also mit vorangestelltem Minuszeichen angezeigt werden. Ein WLAN mit einem RSSI-Wert von „-40“ ist daher stärker als eins mit „-60“. Bei der Bewertung hilft ein kleines Kurvendiagramm innerhalb der Spalte, das die gemessene Feldstärke im Verlauf anzeigt. Die Farbe der Kurve gibt an, ob es sich um ein starkes Signal handelt. Grün bedeutet „stark“, Gelb meint „mittel“, Rot steht für „schwach“.

Inssider: Mächtiges Gratis-Tool, das viele Details über<br /><br /><br />benachbarte WLANs enthüllt und Ihnen ganz nebenbei dabei hilft, den<br /><br /><br />besten Kanal für Ihr eigenes Funknetz zu finden.

 

Wenn Sie unten auf die Registerkarte „2,4 GHz Channels“ klicken, sehen Sie alle Funknetze in einer grafischen Darstellung auf einen Blick. Die vertikale Achse zeigt die Empfangsstärke und die horizontale Achse die Funkkanäle an. Jedes Funknetz beeinflusst neben dem Kanal, auf den es eingestellt ist, auch daran angrenzende Funkkanäle. Diesem Umstand trägt die grafische Darstellung von Inssider Rechnung, indem sie die komplette Kanalbandbreite jedes WLANs anzeigt. Um nun den am wenigsten belegten Funkkanal zu finden, betrachten Sie in dem Diagramm die starken bis mittelstarken Funknetze (Leistungspegel zwischen 20 und 80 dBm) und sehen Sie nach, auf welchem Kanal am wenigsten WLANs eingezeichnet sind. Sofern Ihr WLAN-Chip auch den 5 GHz-Bereich unterstützt, erhalten Sie dann über die Registerkarte „5 GHz Channels“ auch die WLANs angezeigt, die dort funken.

Alternative Homedale: Die Gratis-Software „Homedale“ zeigt Ihnen alle wichtigen Infos zu den verfügbaren WLAN-Netzen in Ihrer Umgebung an. Neben dem Namen und der MAC-Adresse werden der Hersteller, die Signalstärke, die eingesetzte Verschlüsselungsmethode, der WLAN-Kanal und die Sendefrequenz einschließlich der unterstützten Bitraten ausgegeben. Per Mausklick stellen Sie eine Verbindung zu einem Drahtlos-Netzwerk her und lassen sich grafisch den Leistungsverlauf aller Netze anzeigen.

Alternative: Xirrus Wi-Fi Inspector, Vistumbler

Netstress – Echtes WLAN-Tempo messen

Um herauszufinden, wie schnell Sie über das WLAN im Internet surfen, verwenden Sie webbasierte Tempotests wie www.speedtest.net oder www.speedmeter.de . Um zu erfahren, ob die Funkverbindung Sie ausbremst, sollten Sie den Test anschließend mit deaktiviertem WLAN und einer Kabelverbindung zum Router durchführen. Was diese Tests nicht ermitteln können, ist das interne Tempo Ihres WLANs, also die Geschwindigkeit, die für Datenübertragungen zwischen zwei Geräten innerhalb Ihres Heimnetzes zur Verfügung steht. Dazu eignet sich Netstress .

Das Tempo Ihres WLANs zeigt Ihnen Netstress. Sie benötigen<br /><br /><br />dafür zwei Windows- PCs. Wenn eines davon ein Notebook ist,<br /><br /><br />bestimmen Sie durch Umherlaufen während der Messung den<br /><br /><br />Datendurchsatz in Abhängigkeit vom Standort.
 

Installieren Sie es auf zwei Windows-PCs und schließen Sie einen davon per LAN-Kabel an Ihren Router an. Starten Sie nun das Tool auf beiden Rechnern. Den Genehmigungsanfragen der Windows-Firewall sollten Sie zustimmen, da das Tool sonst nicht funktionieren kann. Wählen Sie im Auswahldialog von Netstress die korrekte Netzwerkkarte und klicken Sie im Anschluss daran auf einem der beiden Rechner auf die Zahlen, die in der Menüleiste des Tools hinter „Remote Receiver IP“ stehen. Netstress erkennt die Gegenstelle normalerweise automatisch und zeigt in einem Dialogfeld deren IP-Adresse an, die Sie durch „OK“ bestätigen. Alternativ tragen Sie die IP-Adresse, die auf dem anderen PC hinter „Local IP“ steht, manuell ein.

Falls Sie einen Router und PC mit Gigabit- LAN-Buchsen und WLAN nach n-Standard oder ac-Standard besitzen, stellen Sie unter „Settings, TCP & UDP Settings, Packets Per Second“ die maximal mögliche Bitrate der schwächsten Netzwerkkomponente ein. Nun starten Sie die Messung über den entsprechenden Button in der Menüleiste. Die Werte in dem Diagramm und im Abschnitt rechts daneben werden mit Kilobyte pro Sekunde angegeben. Um den Wert in Kilobit pro Sekunde zu erhalten, multiplizieren Sie ihn mit acht. Zum Start der Messung sollten Sie sich mit Ihrem Notebook in unmittelbarer Nähe des WLAN-Routers befinden, um den Idealwert herauszufinden. Nach rund einer Minute fangen Sie dann an, langsam mit dem Notebook umherzulaufen, um festzustellen, wie sich der jeweilige Standort auf die Übertragungsleistung auswirkt. Zum Ändern der Senderichtung der Datenpakete klicken Sie auf „Settings ➞ Data Flow“.

Um herauszufinden, wie schnell die Übertragung zwischen zwei WLAN-Geräten (mit dem Router als Zwischenstation) vonstattengeht, wiederholen Sie das Experiment, indem Sie den per LAN-Kabel angeschlossenen PC nun per WLAN verbinden. Vor der Messung starten Sie Netstress auf beiden PCs neu.

Alternative: TamoSoft Throughput Test

 

Ekahau Heatmapper – WLAN-Karte von Wohnung oder Büro erstellen

Welche Reichweite hat mein WLAN? Auch das lässt sich mit<br /><br /><br />einem kostenlosen Tool in Verbindung mit einem Notebook klären:<br /><br /><br />Ekahau Heatmapper stellt die Funkabdeckung übersichtlich auf einer<br /><br /><br />Karte dar.
 

Als Heatmap bezeichnet man in Bezug auf Drahtlosnetzwerke eine Karte, die die Funkabdeckung („Ausleuchtung“) anzeigt. Eine solche Karte erstellen Sie mit der Freeware Ekahau Heatmapper in Verbindung mit einem Notebook recht einfach. Sie wissen dadurch, in welchen Bereichen Ihrer Wohnung oder Ihres Büros die WLAN-Versorgung gut ist und in welchen nicht.

Am genauesten wird die Karte, wenn Sie einen Grundriss der Räumlichkeiten haben. Falls nicht, zeichnen Sie einen groben Plan auf ein Blatt Papier und scannen Sie es ein oder fotografieren Sie es ab. Dann klicken Sie in Heatmapper auf „I have a map image“ und wählen die Bilddatei aus. Alternativ entscheiden Sie sich für „I don‘t have a map“.

Im Hauptfenster von Heatmapper sehen Sie auf der linken Seite eine Liste mit allen WLANs der Umgebung und in der Mitte den Grundriss oder eine leere, karierte Seite, auf der Sie sich gedanklich den Grundriss vorstellen. Um mit der Erstellung der Heatmap zu beginnen, ist es sinnvoll, erst einmal die WLAN-Liste links und die englischsprachige Hilfe rechts jeweils per Klick auf den schmalen senkrechten Trennbalken auszublenden. Dann klicken Sie auf dem Grundriss die Stelle an, an der Sie sich gerade mit Ihrem Notebook befinden, stehen auf und schreiten jetzt langsam Ihre Wohnung oder Ihr Büro ab. Währenddessen setzen Sie circa alle drei Meter einen weiteren Punkt, der Ihre aktuelle Position markiert. Wenn Sie mit dem Rundgang fertig sind, führen Sie einen Rechtsklick durch. Nun färbt Heatmapper den Grundriss gemäß der gemessenen Werte in verschiedenfarbige Bereiche ein: Dunkelgrün steht für eine sehr gute, Hellgrün für eine gute, Gelb für eine mittlere und Rot für eine schlechte Funkversorgung.

Heatmapper versucht außerdem, die WLAN-Router automatisch an der korrekten Stelle im Plan einzuzeichnen. Gibt es mehrere davon, entspricht die Darstellung der Ausleuchtungskarte zunächst einem Durchschnitt aller Netze. Um sie auf ein Funknetz zu beschränken, halten Sie den Mauszeiger einige Sekunden auf ein Router- Symbol. Zum Speichern der Heatmap blenden Sie die WLAN-Liste links wieder ein und klicken auf „Take Screenshot“.

Alternative für Mac OS X NetSpot

mHotspot – den PC zum Access Point machen

Mit „mHotspot“ machen Sie aus einem kabelgebundenen PC einen WLAN-Hotspot. Das Tool unterstützt Sie bei der Einrichtung der drahtlosen Verbindung. So wählen Sie den Netzwerknamen selbst aus und vergeben ein Passwort. Möchten Sie nur eine bestimmte Anzahl an Usern Zugriff erlauben, ist auch diese Einstellung möglich. Haben Sie bereits eine Wifi-Verbindung, welche allerdings nicht stark genug ist, lässt sich der Computer mit Hilfe von „mHotspot“ auch als Repeater nutzen.

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Alternative: Virtual Router